Stand vom | 28.11.2023 |
Bezeichnung | Heparin-Plättchen-Faktor-4-Komplex-Antikörper (IgG) |
Synonyme | Heparin-assoziierte Ak, HIT II |
Zuordnungen | Gerinnung/Hämostaseologie |
Probenmaterial | ca. 1,0 ml Citratplasma |
Probentransport | Postversand möglich |
Klinische Indikationen | Suchtest zum Nachweis einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ II: Thrombozytenabfall um mehr als 50% vom Ausgangswert bzw. Thrombozytopenie im Rahmen einer Heparin-Therapie Thrombose (arteriell, venös) unter Heparin-Therapie Nicht ausreichende Heparin-Wirkung (Heparin-Resistenz) Hinweis: Auftreten ca. ab dem 5. Tag nach erstmaliger Heparingabe, bei anamnestisch bekannter Heparingabe auch frühzeitiger; HIT II ist auch bei normaler Thrombozytenzahl möglich, ab der 3. Behandlungswoche mit Heparin sinkt das Risiko für eine HIT II wieder. Wegen der Lebensbedrohlichkeit der mit einer HIT II verbundenen Komplikationen sollte bei Verdacht auf HIT II die Diagnostik unmittelbar eingeleitet werden. |
Methode | TIA |
Ansatztage | täglich |
Referenzbereiche | negativ |
Beurteilung | Der Nachweis von Antikörpern gegen den Komplex aus Heparin und Plättchen-Faktor 4 (PF4) weist auf das Vorliegen einer HIT II hin. Ca. 10 % der Patienten mit einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ II bilden KEINE Antikörper gegen Heparin-PF4-Komplex. Hier sind bei bestehendem Verdacht primär auch Funktionstests einzusetzen. Die Kombination des Heparin-PF4-Komplex-ELISA mit dem funktionellen Test (HIPA) ist daher empfohlen. Bei begründetem Verdacht auf eine HIT II ist die Heparin-Therapie unmittelbar zu stoppen. Die Gabe alternativer antikoagulatorisch wirkender Medikamente wie Danaparoid-Natrium (Handelsname Orgaran) oder Lepirudin wird empfohlen. Ohne diese alternative Therapie kommt es auch nach Absetzen von Heparin in bis zur Hälfte der Fälle zum Auftreten weiterer Thrombosen. |