Stand vom | 08.06.2020 |
Bezeichnung | Mikrobiologische Diagnostik: Harnwegsinfektionen |
Synonyme | Urinkultur |
Zuordnungen | Mikrobiologie |
Parameter | Anzucht uropathoger Keime mit Antibiogramm Hemmstoffnachweis Urinsediment Urinstatus |
Probenmaterial | Urinkulturträger (z.B. Uricult), ca. 10 ml Mittelstrahlurin in Urinröhrchen ohne Stabilisator, Katheterurin, Blasenpunktionsurin (Urin aus DK-Beutel und Urinkatherspitzen sind ungeeignet) |
Abnahmehinweise | Sterile Abnahme, ggf. Hinweise zur Abnahme eines Mittelstrahlurins beachten (siehe Abschnitt Präanalytik/Gewinnung von Untersuchungsmaterial Mikrobiologie) |
Probentransport | bei Transportzeiten über 4 Stunden nativen Uin kühlen (2°C - 8°C), Keimzahlbestimmung in nativem Urin maximal 4 Stunden |
Klinische Indikationen | Verdacht auf Harnwegsinfekt, zusätzliche Diagnostik bei Adnexitis (Genitalinfektionen), Verlaufsbeurteilung und Therapiekontrolle |
Methode | Kulturverfahren, Keimzahlbestimmung, Hemmstofftest, Mikroskopie, ggf. biochemische Differenzierung und Antibiogramm |
Ansatztage | Mo - So (täglich) |
Referenzbereiche | negativ |
Beurteilung | Der Nachweis eines Erregers bei einer Keimzahl von > 10000-100000/ml (Mittelstrahlurin) sichert die Diagnose. Bei Katheter- und Punktionsurin sind auch niedrigere Keimzahlen relevant. Je nach Grunderkrankung und Symptomatik sind die identifizierten Keime als krankheitsrelevant zu bewerten und zu therapieren. Bei Leukozyturie und fehlendem Keimnachweis wird der eine weitergehende Diagnostik empfohlen (z.B. Urogenital-TBC, Tumor, Glomerulonephritis) |